Interview mit Bea Johnson

Interview mit Bea Johnson 

Ich treffe mein Vorbild Bea Johnson auf der AlternatYv Conferenz in Yverdon am 18. September 2016. Den Kontakt mit Bea habe ich selber hergestellt, indem ich ihr einfach eine E-Mail geschickt habe. Ich hatte mir davon nicht viel erhofft, schließlich ist sie eine beschäftigte Frau und erhält bestimmt tausend solcher E-Mails. Aber schon innert ein paar Stunden erhalte ich eine freundliche und ausführliche Nachricht von Bea in welcher Sie ein Treffen vorschlägt. Begeistert verabrede ich ein Datum mit ihr und Zero Waste Switzerland kümmert sich um die genaue Zeit und Location.  

Heute ist es also so weit, ich treffe Bea Johnson. Für diejenigen, die sie nicht kennen:  

Bea Johnson ist die Vorreiterin auf dem Gebiet Zero Waste und produziert seit 2008 mit ihrer Familie nicht mehr als 1 Liter Abfall pro Jahr. Sie hat ein Buch veröffentlicht, indem sie genau beschreibt, wie sie in den verschiedenen Bereichen im Leben vorgeht, um es zu vereinfachen, Müll zu reduzieren und dabei das Portemonnaie und die Umwelt schont.  

Ich persönlich habe ihr Buch schon zweimal gelesen und kann so auf die oft gestellten Fragen verzichten, wie zum Beispiel: Wie kaufst du Lebensmittel ein? Wie reinigst du dein Haus? Was machst du, wenn du auf Reisen bist? Wenn du dich für diese Fragen interessierst, schau auf ihrer Homepage und Blog nach: www.zerowasthome.com  

 

Ich beginne also mit Fragen, die mir mit meiner Kochschule helfen werden:

 

Stefanie:

„Hallo Bea, danke viel mal, für das was du getan hast. Ich habe dein Buch schon zweimal gelesen und es hat meine Sicht auf die Dinge komplett verändert, so als ob ich nicht mehr blind wäre, das ist ein bisschen übertrieben, ich weiss... 

Bea:

Nein, es stimmt aber. Man sieht die Welt mit anderen Augen. Es ist wie in dem Film The Matrix, als Neo sich zwischen zwei Pillen entscheiden muss, zwischen der roten und der blauen. Wenn er sich jedoch für die rote Pille entscheidet, kann er nie mehr zurück. Und so ist es auch ein bisschen mit Zero Waste. Man entdeckt diese neue, einfache und schöne Welt und wenn man es richtig gut macht, fühlt man sich toll.  

Stefanie:

Also ich eröffne eine Kochschule...

Bea:

Ja, jetzt erinnere ich mich!

Stefanie:

Ich war sehr überrascht, wie schnell du mir geantwortet hast.

Bea:

Ja, das sind viele Leute. Ich bin einfach sehr effizient mit meinen E-Mails und möchte immer einen leeren Posteingang haben.

Stefanie:

Das versuche ich auch. Meine Frage also, hast du coole oder clevere Zero Waste Marketing Aktionen gesehen?

Bea:

Bis jetzt noch nicht, ich achte nicht besonders darauf, weil ich solche Sache nie akzeptiere. Ich denke, es ist am besten, wenn du dich mit anderen Menschen zusammentust, die das Gleiche denken oder das Gleiche machen. Dann kannst du auch in deren Newsletter erwähnt werden und sie in deinem. Oder an einem Festival wie diesem hier, könntest du einen Stand haben und die Menschen darüber informieren, was du machst. Ich zum Beispiel würde keine Stofftasche annehmen, die mir geschenkt wird, da ich schon genügend davon habe. Eine Seife aber nehme ich gerne, da ich diese auch kaufen würde. Du könnest Behälter für Essen mit deinem Logo bedrucken lassen und den Menschen mitgeben. Ich habe einmal eine Firma gesehen, die nur Zero Waste Marketing gemacht hat. Die haben Logos in den Sand gemalt oder Skulpturen gemacht, das fand ich wirklich toll.

Stefanie:

Ich hatte bisher immer Mühe eine Zielgruppe zu bestimmen, wie siehst du das Publikum bei deinen Vorträgen?

Bea:

25 – 44 Jahre alt, weiblich. Ich sehe viele junge Mütter, die schwanger werden und plötzlich darauf achten, was sie in ihren Körper tun. Sie wollen ihr Baby schützen und für ihre Kinder einmal eine bessere Welt hinterlassen. So hat es auch bei mir angefangen. Für dich wäre das bestimmt auch eine gute Idee. Einen Kurs anbieten, wie man Zero Waste Baby Essen machen kann.

Stefanie:

Wow, das ist eine tolle Idee, danke vielmal.

Nun meine letzte Frage, aus welchen Gründen entscheiden sich die Menschen für Zero Waste deiner Meinung nach? Ist es, weil sie die Umwelt schonen möchten, Geld sparen oder Zeit sparen möchten?

Bea:

Das ist schwierig zu sagen, weil ich sehr viele verschiedene Aspekte höre. Es ist bestimmt nicht, weil sie Zeit sparen wollen, denn sehr viele Menschen denken, dass es sehr zeitaufwändig und kompliziert ist. Viele, die schon rezyklieren, wollen noch einen Schritt weitergehen und mehr für die Umwelt tun.

Andere Gründe sind das Geld sparen. In der Rezession zum Beispiel stand auf meinem Buch in Frankreich ganz gross vorne drauf: 40 Prozent Geld sparen, weil sie genau wussten, dass die Menschen Geld sparen wollen. Es ist schwierig zu sagen. Die Zeitersparnis kann ich nicht belegen, weil ich keine Zahl habe, die es ausdrücken würde. Ich kann nicht sagen ich sparen 2 Stunden Zeit in der Woche, wie ich es mit 40 Prozent weniger Geld ausgeben kann.

Bei mir und meiner Familie hat es aus Umwelt Gründen angefangen, aber heutzutage machen wir es, weil es unsere Leben einfacher macht und wir so weniger Stress haben.

 

 

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